Die Koalition aus SPD, Bündnis90/Die Grünen und die LINKE spricht sich nach Empfehlung der Stadt Lehrte für eine Umsiedlung des Aldi-Zentrallagers von Sievershausen in die Gemarkung Aligse aus.

Nach den letzten Vorortterminen beim Betriebsrat des Aldi-Zentrallagers in Sievershausen und beim Feldspaziergang in der Gemarkung Aligse folgt die Koalition dem Beschluss­vorschlag der Stadtverwaltung für das langjährige Verfahren, das im Rat am 21. Juli 2021 zum Abschluss kommt.

Die Standortentscheidung erfolgte nach umfangreichen Prüfungen zu möglichen Alternativ­flächen. Im Rahmen der Sachstandsermittlung waren die absehbaren Planfolgen wie Flächen­versiegelung, Beeinträchtigung von Funktionen des Naturhaushalts und der Nah­erholung sowie die zu erwartenden Verkehrs- und Lärmbelastungen ermittelt und beurteilt worden. Weiter wurden die in den Verfahrensschritten zur Öffentlichkeits- und Behörden­beteiligung vorgetragenen Anregungen und Bedenken eingehend geprüft.

Die umfangreichen Vorbehalte insbesondere von Bürgerinnen und Bürgern aus den Ortschaften Aligse und Röddensen waren in ein Verhältnis zu den Zielen der Stadtentwicklung zu setzen.

Insbesondere angeführt seien hier die Erhaltung von Arbeitsplätzen sowie die Sicherung/Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten für ansässige Lehrter Betriebe.

Grundlagen waren auch die Ziele des Flächennutzungsplans 2007 und des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) 2015 bezüglich der Entwicklung des Areals zugunsten von gewerblichen Nutzungen; schließlich die bestehenden Vorbelastungen des Geländes und die besonders günstige verkehrliche Lage des Standorts an der A2.

In der Bewertung und Gewichtung all dieser Belange kommen wir zu dem Ergebnis, dass der Realisierung des Vorhabens der Vorrang eingeräumt wird. Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die Wirkung des Verkehrslärms in den Ortschaften Aligse und Röddensen werden durch Ausgleich- und Lärmsanierungsmaßnahmen zu Lasten von Aldi kompensiert.

Es ist eine Entscheidung, die aufgrund ihrer Tragweite niemandem leicht fällt. Wohl kaum ein Bauvorhaben ist in Lehrtes Geschichte so lange, so intensiv und mit so vielen Eingaben in zwei Verfahren diskutiert worden.