Die Lehrter SPD-Ratsfraktion spricht sich gegen eine Verfüllung des ehemaligen Klärschlammbeckens der Zuckerfabrik mit Material aus Bauprojekten der Stadt aus.

Nach Abwägung kommt sie zu dem Ergebnis, dass der einmalige finanzielle Vorteil die Zerstörung der seltenen Natur nicht rechtfertigt.

Die Teiche im Thönser Bruch sollen vielmehr als Rückzugs- und Rastgebiet für seltene Vögel erhalten bleiben. Schon durch den Vorgang, Material, wie Bodenaushub, durch LKW-Transporte in das Becken zu bringen, können Teilflächen des seit langen Jahren unberührten seltenen Naturraums in der Lehrter Kernstadt negativ beeinträchtigt und die seltenen Vögel im Rückzugsraum nachhaltig gestört werden.

„Wir wollen dieses sensible und einmalige Gebiet, in dem Arten von der Roten Liste anzutreffen sind, nicht der Zerstörung aussetzen. Zu den gefährdeten Arten, die hier nisten und rasten, zählen zum Beispiel der Rothalstaucher und der Flussregenpfeifer“, erläutert SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Licht. „Der Flachwasserbereich des Beckens bietet die einzige Möglichkeit für im Frühjahr durchziehende Watvögel, noch einen Rastplatz zu finden. Denn in dieser Zeit weisen die Teiche des ehemaligen Zuckerfabrikgeländes keine Schlammflächen auf. Auch die in der Umgebung brütenden Kleinvögel kommen oft zur Futtersuche auf diese Flächen, beispielsweise Bachstelzen mit ihren Jungen und Drosseln“, führt Licht weiter aus.

Der Naturschutzbund Deutschland hatte sich an die SPD-Fraktion in Lehrte mit einem eindringlichen Schreiben gewandt. Demnach sei das Gebiet auch als Naherholungsraum ungeeignet. Es sei einfach zu klein, als dass es eine Zunahme menschlicher Störungen vertragen könne. Die SPD lehnt deshalb auch die Errichtung eines Aussichtsturms ab.

Der Ansatz, Bodenaushub aus städtischen Bauprojekten sinnvoll auf Flächen des Stadtgebiets einzubringen, hält die Lehrter SPD-Ratsfraktion weiterhin für richtig, auch um Kosten für die Entsorgung zu sparen. Deshalb fordert sie die Stadtverwaltung weiterhin auf, alternative Vorschläge vorzulegen.