„Die CDU tut so, als ginge es bei dem Familienzentrum hinsichtlich der Kosten um ein weiteres ’Mega-Projekt‘ in Lehrte, quasi in einer Reihe mit den Neubauten der Schulzentren Lehrte-Süd und Lehrte-Mitte oder dem Neubau der Feuerwache. Ein Blick in den entsprechenden Ratsbeschluss vom 13. Februar 2019 hätte Klarheit geschaffen“, so Ekkehard Bock-Wegener, der die SPD-Fraktion im Jugendhilfeausschuss vertritt.

Bei der seit 2015 diskutierten und 2018/19 beschlossenen fünfgruppigen Kindertagesstätte, inklusive Familienzentrum handelt es sich um eine Gebäudefläche von knapp 1.700 qm. Das Gebäude des Familienzentrums soll davon 150 qm umfassen. In dem Gebäudeteil des Familienzentrums wird sich ein Seminarraum, ein Kleingruppenraum, ein Büro, ein Abstellraum, eine Küche und ein WC befinden. Die Kosten hierfür, werden nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten ausmachen.
Entscheidend ist, dass mit diesem kleinen Gebäude viel Gutes bewirkt werden kann. Geplant sind quartiersbezogene Angebote etwa zur Erziehungsberatung, Elterncafés und weitere Veranstaltungen. Es geht um Betreuung, Begegnung & Informationen, Beratung und Bildung. Nicht nur für die Kinder, sondern auch die Eltern sollen eine neue Anlaufstelle bekommen.
„Die Stadt würde hier nur auf den ersten Blick Geld sparen. Mittel- und langfristig, würde die Stadt die Baukosten als Zuschüsse an eventuelle freie Träger zahlen. Gleichzeitig würde die Stadt und Politik aber Handlungsspielraum aus der Hand geben und die Chance, das kommunale pädagogische Kitaangebot zu verbessern. Dieser Preis, ist mir zu hoch.“ so Christian Gailus Kinder- und Jugendpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion.
Dass die Matthäusgemeinde für die Kindertagesstätte in der Goethestraße ebenfalls eine Ergänzung um ein Familienzentrum plant, begrüßt die Koalition sehr. Nach wie vor ist es rot-grün-rotes Ziel, wo möglich, bestehende Kitas um Familienzentren zu erweitern oder neue Einrichtungen gleich entsprechend zu planen.
SPD, GRÜNE und LINKE sind sich in einer Sache einig: Nach fünf Jahren Beratung wurde der Beschluss für eine Kita mit Familienzentrum in kommunaler Trägerschaft mit großer Mehrheit 2019 im Rat beschlossen. Gerade jetzt, in Zeiten von fehlenden Kitaplätzen, dürfen wir nicht noch weitere Zeit, vielleicht weitere Jahre, verlieren.Hintergrund: Mit Unverständnis reagiert die Ratsfraktionen von SPD, GRÜNE und LINKEN auf die Äußerungen der Gruppe CDU/Piraten zum Thema ‚Familienzentrum‘ (Presseerklärung vom 23.04.2020 „CDU/Piraten unterstützen Linie des Bürgermeisters“).