Mit einem Dringlichkeitsantrag hat die SPD-Fraktion in der Ratssitzung am 11. November 2020 die Ausstattung aller Lehrter Schulen und Kitas mit mobilen Raumluftreinigern gefordert. Damit ein Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung gesetzt wird, ist eine Zweidrittelmehrheit der Ratsmitglieder notwendig. Mit ihrer Ablehnung verhinderte jedoch die CDU zusammen mit Bürgermeister Prüße die Beratung des sozialdemokratischen Vorstoßes.

Aus Sicht der SPD-Fraktion sind die mobile Raumluftreiniger eine sehr sinnvolle technische Lösung, um in Schulen oder Kitas die Infektionsgefahr durch mit Coronaviren belastete Aerosole stark zu verringern. Das akute Infektionsgeschehen und die zunehmend positive Bewertung der mobilen Geräte als effektives Mittel im Umgang mit der Corona-Pandemie durch anerkannte Experten haben die Sozialdemokraten in ihrem Vorhaben bestärkt. Die SPD Fraktion schätzt die Kosten auf etwa 750 Tausend Euro für alle Lehrter Schulen und Kitas.

SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Licht wirft Prüße und den Christdemokraten verantwortungsloses Verhalten vor: „Lehrte hat sich zum Corona-Hotspot in der Region entwickelt. Der eindringliche Appell des Bürgermeisters an das Verantwortungsbewusstsein der Lehrterinnen und Lehrter ist absolut richtig. Zu unserer Verantwortung als Rat gehört es aber auch, alle Handlungsmöglichkeiten so schnell wie möglich auszuschöpfen. Mit ihrer Ablehnung entziehen sich Prüße und die CDU dieser Verantwortung und vergeuden Zeit!“

Thomas Diekmann, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ergänzt: „Wir sind schockiert, dass sich die CDU zusammen mit dem Bürgermeister schnellen Maßnahmen zum Schutz der Kinder und Beschäftigten in den Lehrter Schulen und Kitas entgegenstellen. Bereits in vier Bundesländern gibt es Förderprogramme zur Beschaffung dieser Geräte, die Nachfrage steigt. Je später wir zu einem Beschluss kommen, desto schwieriger und teurer wird die Anschaffung der Geräte.“

Damit die mobilen Einheiten noch während der Wintermonate ihren Nutzen entfalten können, wollen die Sozialdemokraten ihren Antrag erneut in den Rat einbringen und auf einen schnellen Entscheidungsprozess drängen.