In der jüngsten Sitzung des Ahltener Ortsrates hat die SPD Fraktion ihren Antrag zur zukunftsorientierten Gestaltung des Park and Ride Parkplatzes am Ahltener Bahnhof eingebracht und begründet. Die CDU hat diesen Antrag abgelehnt.

Die Intention der Ahltener SPD ist die innovative Neugestaltung des Ahltener Bahnhofes im Zuge der Erweiterung der Park and Ride-Anlage durch den Bau eines Parkdecks mit Parkleitsystem, Lademöglichkeiten für E-Autos, E-Bikes und E-Scooter und einer elektronischen Echtzeitanzeige für den Busverkehr.

Die höheren Kosten eins Parkdecks gegenüber ebenerdigen Parkplätzen könnten aus Sicht der SPD u.a. durch die erheblich geringere Flächeninanspruchnahme und die dadurch deutlich niedrigere Kompensation zu großen Teilen aufgefangen werden. Exakte Zahlen liegen weder zu den Mehrkosten eines Parkdecks noch zu den dargelegten Einsparpotenzialen vor. Deshalb hat Fraktionssprecher Dirk Holsten angeregt, entsprechende Berechnungen von der Verwaltung durchführen zu lassen.

Darüber hinaus hat die Region Hannover ein 10-Punkte-Programm zum Vorantreiben der Verkehrswende veröffentlicht, das u.a. die Förderung mehrgeschossiger P & R- Anlagen vorsieht.

Die CDU-Fraktion hat gefragt, weshalb der SPD-Antrag jetzt gestellt werde, da doch die Diskussion um die Parkplatzerweiterung schon seit geraumer Zeit geführt werde. Zudem verwies die CDU auf die denkbar hohen Kosten der Umsetzung des SPD-Vorschlags und darauf, dass die Planungen schon sehr weit fortgeschritten seien und Änderungen zu erheblichen Zeitverzögerungen führen würden.

Die SPD hat die Fragen unmittelbar in der Sitzung beantwortet.

Zutreffend wurde darauf hingewiesen, dass die Information in Bezug auf die Planungen zur Erweiterung der Park and Ride-Anlage erst durch die Mitteilung der Ortsbürgermeisterin in der Ortsratssitzung vom 14.01.2020 an den Ortsrat weitergegeben wurde, auch wenn die Ortsbürgermeisterin die entsprechenden Informationen bereits seit spätestens dem 12.12.2019 gehabt hat.

Insoweit haben die SPD Mitglieder im Ortsrat direkt nach Erhalt der Information entsprechend aktiv die Detailforderungen in einen Antrag an die Stadt Lehrte formuliert.
Auch die Errichtung von Echtzeitanzeigen wird mit 80 % der Investitionskosten vom Land gefördert. Im Ergebnis würden nur wenige tausend Euro den Haushalt der Stadt Lehrte für diese Maßnahme belasten.
Der pauschale Einwand der CDU bezüglich der hohen Kosten eines Parkdecks kann Deshalb sachlich nicht nachvollzogen werden.

Überhaupt nicht nachvollziehbar für die SPD-Fraktion ist das vermeintliche Argument der CDU hinsichtlich der Zeitverzögerungen bei der Umsetzung der Erweiterung. Bereits in der Ortsratssitzung hat Dirk Holsten darauf hingewiesen, dass sich die Förderung der Parkplätze nur nach deren erforderlicher Anzahl richtet. Die Bauweise spielt für die Förderung keine Rolle, da sie für die Höhe der Fördersumme nicht entscheidend ist.
Ad absurdum wird das Argument der CDU allerdings durch die Aussage des Lehrter Bürgermeisters geführt, bis zum Beginn der Erweiterung der P & R-Anlage in Ahlten „gehen noch mindestens drei Jahre ins Land“.
Die Region Hannover fördert zudem einzelne Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV.

Auch davon hätte man in Ahlten profitieren können, worauf bereits im Antrag mit Verweis auf den zehn-Punkte-Plan der Region aufmerksam gemacht wurde. Dieser Plan der Region Hannover sieht unter anderem die Errichtung von mehrgeschossigen Fahrradabstellplätzen vor, z.B. auch im Lehrter Stadtgebiet. Hier sollte man nach Ansicht der Ahltener SPD auch direkt die gegebenen Chancen nutzen.
„Es ist schade, dass die CDU hier ohne für uns nachvollziehbare Argumente und offenbar ohne Befassung mit den Details den Antrag ablehnt. Über den Grund kann man nur mutmaßen.“, fasst Timo Bönig, Ortsratsmitglied und Mitglied im Rat der Stadt Lehrte zusammen.

„Für Ahlten und seine Einwohnerinnen und Einwohner hätten wir hier etwas gemeinsam erreichen können. Wenn vielleicht auch nicht alles umgesetzt worden wäre, so hätte man sich zumindest auf einzelne sinnvolle Maßnahmen verständigen können“, ergänzt Mike Hoppmann, SPD-Ortsratsmitglied.