Ob die Sanierung und Erweiterung der Schulen, der Neubau der Kita mit Familien-zentrum in Lehrte-Süd oder die Investitionen in die Feuerwehrhäuser in den Ort¬schaften: In Lehrte stehen viele, sehr komplexe Bauprojekte an. Die Umsetzung ist jedoch gefährdet, weil der zuständige städtische Fachdienst dauerhaft unterbesetzt ist und die nötigen Planungen und Ausschreibungen nicht zeitnah vorantreiben kann.

Die Stadtverwaltung hat die dauerhafte Unterbesetzung des Fachdienstes nun am 8. Februar offiziell dem Bauausschuss des Rates mitgeteilt. Damit ist jetzt sicher, was die Ratsmehrheit lange vermutet hat.

„Dass sich ausgerechnet der Bau von Schulen verzögert, ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar!", erklärt Bodo Wiechmann, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. In Ahlten geht der Anbau der Grundschule nicht voran, der aber dringend nötig ist.

„Das Problem ist lange bekannt, die Stadt muss nun endlich handeln!", fordert Timo Bönig, Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion und des Ahltener Ortsrates. „Wir haben diese Forderung bereits sehr deutlich formuliert, als die unnötige Haushaltssperre durch den Bürgermeister verhängt und damit die dringend erforderliche Erweiterung behindert wurde. Dass es jetzt erneut keine Lösungsideen von der Verwaltung gibt, ist alles andere als konstruktiv oder im Sinne der Bürgerinnen und Bürger“, bemängelt der Ahltener Ratsherr.

Damit die Bauprojekte endlich in Angriff genommen werden können, hat die Mehrheits­koalition der SPD, Linken und Grünen im Finanzausschuss zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 200 Tausend Euro gefordert, die künftig jährlich bereitgestellt werden sollen.

„Mit diesen Mitteln können externe Büros mit der Planung und Durchführung der Pro­jekte beauftragt werden“, begründet Christian Gailus, Ratsherr der Grünen, die Forde­rung, die auch die Opposition überzeugte. Auf Vorschlag der CDU einigten sich die Mitglieder des Finanzausschusses schließlich einstimmig auf die Erhöhung der Summe auf 350 Tausend Euro, die dem Rat zum Beschluss vorgeschlagen werden soll.

Mit dem Beschluss ist der Auftrag an die Stadtverwaltung verbunden, externes Fachpersonal zu beauftragen, die Bauprojekte in Lehrte planerisch voranzutreiben. Dieses könnte im Wege der Arbeitnehmerüberlassung oder durch einen Werkvertrag mit einem spezialisierten Personaldienstleister erfolgen. Gleichzeitig bietet die Zusammenarbeit die Chance zur Personalgewinnung. Die ohnehin geplante Rekrutierung von Fachpersonal gemäß Stellenplan der Stadt Lehrte bleibt hiervon unberührt und muss dringend erfolgen", stellt Thomas Schwieger für die Linken klar.