Ca. 50 Mitglieder und Gäste waren gekommen, um im Rahmen einer SPD Versammlung über die zukünftige Schulentwicklung zu diskutieren. Unter den zahlreichen Gästen: Die Schulleitungen aller weiterführenden Schulen in Lehrte, also der Hauptschule, der Realschule, des Gymnasiums und der Integrierten Gesamtschule sowie mehrere Elternvertreter. Die wichtigsten bildungspolitischen Aussagen des SPD Regierungsprogramms 2013-2018 stellte im Eingangsreferat der SPD Landtagskandidat Hans-Jürgen Licht vor.

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v.l.: Jürgen Witzmann, Hans-Jürgen Licht, Bodo Wiechmann, Maren Thomschke

So sind erklärte Ziele die schrittweise Umwandlung der allgemeinbildenden Schulen in echte, gebundene Ganztagsschulen, Chancengleichheit für alle, besonders für sozial Benachteiligte und junge Menschen mit Behinderung (Inklusion) sowie die Stärkung der Integrierten Gesamtschule. Grundschulen werden als Fundament der 'Guten Schule' gesehen und sollen bei der Einführung der Ganztagsschulen an erster Stelle stehen. Gymnasien sind eine starke Säule des Bildungssystems und genießen eine uneingeschränkt hohe Akzeptanz.

Im vorliegenden Entwurf zum Schulentwicklungsplan der Stadt Lehrte finden sich alle diese Themen wieder. Daher hatte die SPD Lehrte eine Projektgruppe eingerichtet, um die Daten & Fakten zu analysieren und Diskussionsvorschläge vorzulegen. Jürgen Witzmann, Sprecher dieser Projektgruppe, erläuterte die Vorschläge zum Thema 'besserer Übergang KiTa – Grundschule', zum Ganztagsbetrieb, zur Weiterentwicklung im Schulzentrum-Süd, zur möglichen Weiterentwicklung der Integrierten Gesamtschule und zur Inklusion. "Lehrte ist in der glücklichen Lage, über 3 leistungsfähige Schulzentren – Lehrte Ost, Lehrte Mitte und Lehrte Süd- zu verfügen. Damit kann auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder differenziert reagiert werden", betonte Witzmann in seinen Ausführungen.

Erwartungsgemäß löste der Vorschlag, mit Gesamtschule und Gymnasium unterschiedliche Geschwindigkeiten zum Abitur zu eröffnen eine lebhafte Debatte aus. Dabei wurde klar, dass vor einer Entscheidung zu einer IGS Oberstufe nach zahlreiche Fragen geklärt werden müssen. Entsprechende Sitzungen des Schulausschusses der Stadt Lehrte sind bereits geplant.

Bezüglich der angestrebten Stärkung des Ganztagsbetriebes wurden unterschiedliche Auffassungen sichtbar. Je nach pädagogischem Konzept und Elternwille wird eine echte, gebundene Ganztagsschule befürwortet oder die aktuell allein genehmigungsfähige offene Ganztagsschule.

Einigkeit herrschte insbesondere auch unter den anwesenden Schulleitungen bei der Frage der Inklusion. Alle Schulen bitten die Eltern von Kindern mit besonderen Förderbedarfen, nicht erst zum Schuljahresbeginn 2013/14 über die zu besuchende Schule zu entscheiden, sondern möglichst schon Anfang 2013. Nur so könnten die Schulen sich in ihren Personalbedarfsplanungen im Frühjahr 2013 auf die neuen Aufgaben einstellen und einen optimalen Start unterstützen.

Zum Abschluss zeigt sich Versammlungsleiter Wiechmann mit dem Verlauf, dem regen Meinungsaustausch und den Ergebnissen sehr zufrieden: " Nach der Einwohnerversammlung im November wollten wir heute einen weiteren Schritt zur Meinungsbildung gehen. Die Fülle an sachlichen Beiträgen und Hinweisen hat uns weiter gebracht – bis zu endgültigen Entscheidungen gibt es noch Einiges zu tun."